39. öffentliches
Vortragswochenende
am 9./ 10. November
2002
Universitätsclub
Konviktstraße 9
53113 Bonn
Samstag, 9. November
2002
14:30 |
"Pilgrimages around Sacred Mountains in Tibet"
Dr. Katia Buffetrille/ Paris |
ca.
16:15 |
Kaffeepause |
16:45 |
"Tibetischer
oder mongolischer Buddhismus? Der Lamaismus in der heutigen
Mongolei"
Prof. Klaus Sagaster/ Königswinter |
17:45 |
"Die
Tibet-Expedition Ernst Schäfers 1938/39: Fakten und Fiktionen"
Dr. Isrun Engelhardt/ Icking |
18:45 |
Ende.
Anschließend gemütliches Beisammensein |
Sonntag, 10. November 2002
10:30 |
"The Politics and Poetics of Tibetan Painting after 1959"
Dr. Clare Harris/ Oxford |
11:20 |
"Leben
und arbeiten in Tibet - ein Projekt des Tibet Heritage Fund in
Kham/ Osttibet"
Dipl.-Restauratorin Ute Griesser/ Köln |
12:45 |
"The
History of Tibetan Medicine"
Dr. Thubten Phuntsog/ Beijing |
13:30 |
Ende |
Eintritt frei
Vorschau: 40. Vortragswochenende der DTK am 26. April 2003 im
Universitätsclub Bonn
Zu den
Vortragenden:
Dr. Katia Buffetrille:
Dr. Katia Buffetrille ist als Kulturanthropologin an der École
Pratique des Hautes Études (E.P.H.E.) in Paris tätig. Sie
ist ausgewiesene Kennerin des tibetischen Pilgerwesens, ein Thema,
das sie bereits in zahlreichen Aufsätzen und Publikationen
behandelt hat. Im Jahre 2000 erschien ihr Buch: Pèlerins, lamas et
visionnaires. Sources orales et écrites sur les pèlerinages tibétains
in der Reihe Wiener Studien zur Tibetologie und
Buddhismuskunde Heft 46. Wien, Arbeitskreis für Tibetische und
Buddhistische Studien der Universität Wien (377 S.). Im
Zusammenhang mit ihrem Vortrag, den sie nun anläßlich des
diesjährigen Herbstvortragswochenendes vor unserer Gesellschaft
halten wird, sei auf zwei weiterführende Aufsätze verwiesen: (1)
"Reflections on Pilgrimages to Sacred Mountains, Lakes and
Caves", in: McKay, Alex (Hrsg.): Pilgrimage in Tibet, Leiden
1998, S. 18-34; (2) "The Great Pilgrimage of A myes rMa chen:
Written Traditions, Living Realities", in: Macdonald, A.W.
(Hrsg.): Mandala and Landscape, Delhi 1997, S. 75-132.
Im Rahmen der in diesem Jahr
erschienenen digitalen Kailashkarte "Gangs rin po che, Map of
the Holiest Mountain in the World" im Maßstab 1/ 50000 war sie
u.a. maßgeblich an der Identifizierung und Festlegung der korrekten
orthographischen Schreibweise der Ortsnamen beteiligt.
Prof. Klaus Sagaster:
Studium der
Sinologie, Mongolistik, Indologie und Tibetologie an den
Universitäten Leipzig, Göttingen, Kopenhagen und Bonn. Seit 1970
Professor für Sprach- und Kulturwissenschaft Zentralasiens an der
Universität Bonn; langjähriger Direktor des gleichnamigen Seminars
bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1998.
Forschungsschwerpunkte:
Mongolische und tibetische Literatur- und Geistesgeschichte.
Einschlägige
Veröffentlichungen zum Vortragsthema: "Religion and Group
Identity in Present Mongolia", in: Füllberg-Stolberg, Katja;
Heidrich, Petra; Schöne, Ellinor (Hrsg:): Dissociation and
Appropriation: Responses to Globalization in Asia and Africa,
Studien/ Zentrum Moderner Orient Berlin, Geisteswissenschaftliche
Zentren Berlin e.V.10), Berlin 1999, S. 185-93; "Identität im
Tibetischen Buddhismus", in: Gephart, Werner; Waldenfels, Hans
(Hrsg): Religion und Identität. Im Horizont des Pluralismus,
Frankfurt/ Main 1999 (Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 1411), S.
170-91.
Dr. Isrun Engelhardt:
Frau Engelhardt
promovierte an der Universität München in den Fächern
Byzantinistik und Mittlere und Neue Geschichte. Aufgrund ihres
Dissertationsthemas und zahlreicher Aufenthalte im Himalaya
verlagerte sich ihr Interesse im Laufe der Zeit jedoch immer weiter
nach Osten. So nahm sie in der Folge das Fach Tibetologie als
Ergänzungsstudium am Seminar für Sprach- und Kulturwissenschaft
Zentralasiens an der Universität Bonn auf. Die wechselseitigen
Beziehungen zwischen Tibetern und Europäern im 17. bis 20.
Jahrhundert bilden den derzeitigen Forschungsschwerpunkt ihrer
Studien. Hierbei interessiert sie sich in besonderem Maße für die
tibetische Sichtweise des Anderen in diesem 'Spiel der Kräfte'. Zum
Thema "Tibet-Europa-Beziehungen im ausgehenden 18. Jh."
veröffentlichte Frau Engelhardt in letzter Zeit u.a. den Artikel
"The Closing of the Gates: Tibetan-European Relations at the
End of the Eighteenth Century", in: Blezer H. et al.(Hrsg.):
Tibet, Past and Present: Tibetan Studies I: Proceedings of the Ninth
Seminar of the International Association for Tibetan Studies, Leiden
2000. Leiden (Brill) 2002, S. 221-45. In ihrem Vortrag "Die
Tibet-Expedition Ernst Schäfers 1938/39: Fakten und Fiktionen" wird die
Referentin sich mit den oft kontrovers diskutierten Fakten und
Fiktionen dieses speziellen Themenbereichs auseinandersetzen.
Dr. Clare Harris:
Seit 1998 ist Dr.
Clare Harris als Dozentin am Institute of Social and Cultural
Anthropology und Kustos am Pitt Rivers Museum, Universität Oxford
tätig. Im Jahre 1997 promovierte sie an der renommierten School of
Oriental and African Studies, Universität London mit dem Thema:
Depicted Deities: Images and Image-makers of Post-1959 Tibet. Für
ihr 1999 bei Reaktion Press, London erschienenes Buch mit dem Titel:
In the Image of Tibet: Tibetan Painting after 1959 wurde sie in 2000
durch das Internationale Zentrum für Ethnohistorie/ Palermo mit dem
Jurypreis des Besten Buches auf dem Gebiet der visuellen
Anthropologie ausgezeichnet. In ihren zahlreichen Aufsätzen, wie
z.B. "The Politics and Personhood of Tibetan Buddhist
Icons", in: Thomas, Nicolas; Pinney, Christopher (Hrsg.):
Beyond Aesthetics, Berg, London 2001; "Objects of Meditation
and Education: Images of Ladakh by Robert Powell", in: Oppitz,
Michael (Hrsg.): Robert Powell: Himalayan Drawings,
Völkerkundemuseum Zürich, Zürich 2001; "Imagining Home:
Imagining Exile. Children's Paintings from the Tibetan Homes
Foundation, Mussorie", in: (Hrsg.?): The Art of Exile, Museum
of New Mexico Press, Santa Fe 1998 befaßt sich Frau Harris
ebenfalls in besonderem Maße mit der Darstellung Tibets durch seine
(Spiegel)Bilder und Reflexionen.
Dipl.-Restauratorin Ute Griesser
hat sich in ihrem
Restaurierungsatelier in Köln neben der Ausstellungsbetreuung die
Konservierung und Restaurierung von Gemälden, Holzskulpturen und
Werken der modernen zeitgenössischen Kunst zu ihrem
Hauptaufgabenbereich gemacht. In ihrer Diplomarbeit an der
Fachhochschule Köln im Fachbereich Konservierung und Restaurierung
von Gemälden und Skulpturen befaßte sie sich mit der Problematik
der Reinigung empfindlicher Oberflächen am Beispiel der George
Segal-Skulpturen im Museum Ludwig zu Köln.
In den letzten Jahren
entwickelte sie spezielle Konservierungsverfahren an verschiedenen
Thangka-Typen, u.a. solchen, die aus dem 12., 13. und 19. Jh.
datieren. Im Rahmen ihrer fünfjährigen Anstellung an der Kunst-
und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, die
unter anderem in die Zeit der im Jahre 1996 in diesem Hause
durchgeführten Ausstellung "Weisheit und Liebe - 1000 Jahre
Kunst des Tibetischen Buddhismus" fiel, erwarb Frau Griesser
sich umfassende Kenntnisse auf dem Gebiet der Konservierung und
Restaurierung tibetischer Kunst in ihren vielfältigen
Ausprägungen.
Ihre Tätigkeit
beschränkt sich jedoch nicht auf Museen bzw. auf ihr Kölner
Atelier. Der Frühsomer 2002 führte Frau Griesser nach Osttibet, wo
sie im Kloster Beri und in Zweigklöstern der näheren Umgebung an
der Konservierung der dortigen Wandmalereien mitwirkte. Es ist dies
ein längerfristiges Projekt, das unter der Leitung des Tibet
Heritage Fund (THF) durchgeführt und vom Verein Shalu Deutschland
e.V. mitgetragen wird. In ihrem Vortrag will die
Referentin gleichermaßen auf den schlechten Erhaltungszustand
dieser einmaligen Baudenkmäler, wie auch auf die knappen
wirtschaftlichen Ressourcen und die Armut der Menschen dieser
abgelegenen Region eingehen. Ihre persönlichen, ebenso positiven
Erfahrungen und Eindrücke vom Land und seinen Leuten sollen dabei
jedoch nicht zu kurz kommen.
Zu diesem Vortragsthema wird an beiden Tagen eine Photoausstellung
im Foyer des Uni-clubs zu sehen sein
Dr. Thubten Phuntsog:
Geb. 1956 in Palpung
(dPal-spungs) im Gebiet von Derge, in eine Familie mit
traditionellen Bindungen zum zweiten Kongtrul, Pelden Khyentse Oser.
Zwischen seinem sechsten und zwanzigsten Lebensjahr studierte Dr.
Thubten Phuntsog mit Gelehrten des Klosters Palpung die
Lehrtraditionen des tibetischen Buddhismus, der Logik, der
Astronomie, der Geschichte, der Medizin und der Thangkamalerei.
Zwischen 1975 und 1982 war er bereits selbst als Arzt am
Palpung-Krankenhaus tätig. 1982-1986 waren Jahre weiterführenden
Studiums und Lehrens der o.a. Fächer. Seit 1986 ist der Referent
v.a. auf zwei Gebieten tätig: Als Professor der Tibetologie an der
tibetologischen Abteilung der Universität der Nationalen
Minderheiten in Beijing, und als Professor an der medizinischen
Abteilung des Instituts für Tibetische Studien, Sichuan. Seit 2002
leitet er das neu gegründete Institut für Tibetische Medizin an
der Abteilung für Biologie und Chemie der Universität der
Nationalen Minderheiten. Seine umfangreichen Veröffentlichungen
umfassen Studien zur Grammatik der tibetischen Sprache (Chengdu
1987), eine Abhandlung über die Kalkulationssysteme zur Berechnung
des tibetischen lunaren Kalenders (Beijing 1991), eine Geschichte
Tibets in zwei Bänden (Chengdu 1994) und zahlreiche Untersuchungen
über die Grundlagen und das Studium der tibetischen Medizin.
Übernachtungsmöglichkeiten:
Das Hotel-Verzeichnis
2002 der Stadt Bonn führt im Umkreis von 500 m vom Uniclub
preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten auf (EZ ab EUR 35,- / DZ
ab EUR 55.-). Reservierung direkt und schriftlich bei: Tourismus
& Congress GmbH, Adenauerallee 131, 53113 Bonn (Tel.: 0228-910
41 0, Fax: 910 41 11), Email: info@tcbonn.de
Wir hoffen, ein
interessantes Programm zusammengestellt zu haben. Der
Universitätsclub ist in 10 Minuten zu Fuß vom Bonner Hbf über den
Hofgarten am Alten Zoll (direkt am Rhein) zu erreichen.
Kontakt:
Hanna Schneider
Rittershausstr. 20
53113 Bonn
Tel.: 0228-9212324
e-mail: HannaSchneider@gmx.de
URL: www.tibet-kultur.de
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